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Exkursion nach Quedlinburg mit Besuch der Feininger-Galerie am 03.12.21



Mit dem Pkw liegt die Fachwerkstadt am nordöstlichen Harzrand nur eine Autostunde von Braunschweig entfernt, doch die Planerinnen entscheiden sich für eine Anreise mit der Bahn. Die zweistündige Bahnfahrt über zwei Umsteigebahnhöfe, bei winterlichen Temperaturen und im Coronafeeling ist – als „Jahresabschlussvergnügen“ - daher eine der besonderen Art.

Ziel zum Jahresende ist der Besuch der Ausstellung Becoming Feininger, die in der Quedlinburger Feininger-Galerie zum 150. Geburtstag von Lyonel Feininger gezeigt wird. Entlang von 140 Werken kann das gesamte Schaffen des Künstlers chronologisch nachvollzogen werden.








Empfangen werden die Planerinnen von der Direktorin des Museums, Gloria Köpnick, die einführende Worte spricht. Zunächst zur Baugeschichte: das Museum, inzwischen zu einem größeren Gebäudekomplex aus mehreren Bauepochen zusammengewachsen und seit 2017 „Kulturstiftung Sachsen-Anhalt“, hat seinen Ursprung 1986 im einstigen Städtischen Museum. Seit der Erstellung des Erweiterungsbaues und der Wiedereröffnung im Jahr 1997 folgten weitere Museums-Erweiterungen – durch Sanierung benachbarter Gebäude sowie neue Anbauten. Mit der erneuten Eröffnung 2013 folgte ein konzeptioneller Ausbau der Galerie zum „Museum für grafische Künste“.

















Aber wie kam die Feininger-Kunst nach Quedlinburg? Der Quedlinburger Hermann Klump (1902 – 1987), der am Bauhaus Dessau Architektur studierte, war dem Bauhausmeister Lyonel Feininger geistig und emotional sehr verbunden. Klump „rettete“ die von den Nazis als „entartet“ diffamierten Werke Feiningers vor der Vernichtung, als die Feiningers 1937 in die USA auswanderten. In den 1980er Jahren wurde die Sammlung mit der Gründung der Feininger-Galerie in Quedlinburg mit dem weltweit größten Einzelbestand der Druckgrafik Feiningers öffentlich zugänglich gemacht.

Der am 17. Juli 1871 in New York geborene Künstler ging 1887 nach Deutschland und studierte in Hamburg und Berlin Kunst. Seinen beruflichen Einstieg fand er über die Zeichnung und die Karikatur. 1909 wurde er Mitglied der Berliner Secession, er kam in Berührung mit dem Kubismus, lernte die Künstlergruppen „Brücke“ und „Blauer Reiter“ kennen – entwickelte jedoch einen völlig eigenständigen Stil. 1919 wurde er als Leiter der Grafischen Werkstatt an das Bauhaus in Weimar berufen.

Sein Leben lang fühlte sich Feininger der Ostseeküste und dem Meer – festgehalten in zahlreichen Reiseskizzen, Tagebüchern, Drucken und Gemälden – hingezogen, auch noch nach seiner Emigration in die USA. Bekannt sind außerdem die Ansichten der Stadt Halle, expressionistische Bildvariationen der Marktkirch und des Roten Turmes. Prägend für seine spätere Arbeit ist sein Holzschnittwerk.
















08.02.2022